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Besuch zum Übungsdienst vom Institut für Deutschlandforschung

Vor einigen Tagen erreichte uns eine nicht ganz alltägliche Email. Eine Anfrage eines Instituts der Ruhr-Universität Bochum, dem Institut für Deutschlandforschung. Seit 2015 versammelt das Institut einmal im Jahr eine Gruppe von rund 15 europäischen (Nachwuchs-) Wissenschaftlern, die sich über ihre Forschung hinaus auch für gesellschaftliche Fragen in ganz Europa interessieren.

In diesem Jahr wollten die Wissenschaftler gezielt Gruppen ansprechen, die sie „als stille Helden und wichtige Helfer unserer Gesellschaft betrachten“. Aufgrund der Nähe zur Universität und unserer slowenischen Partnerfeuerwehr fiel der Fokus auf die Löscheinheit in Querenburg. Zu Beginn des Übungsdienstes bekam die Gruppe erst eine kurze Führung durch das Feuerwehrhaus, ein paar Hintergrundinformationen zur Löscheinheit selber und fand sich dann zusammen mit der Mannschaft in unserem Unterrichtsraum ein.

Nach kurzer Vorstellungsrunde der Wissenschaftler entstand ein munterer Dialog zwischen unseren Gästen und uns Feuerwehrleuten. Viele offene Fragen rund um das Thema Feuerwehr wurden von den Gästen gestellt, was ein sehr großes Interesse an unserem Ehrenamt widerspiegelte. Neben Fragen wie lange man zum Umziehen braucht, wie viele und welche Einsätze gefahren werden und welche Einsätze in Erinnerung geblieben sind und was überhaupt eine Fettexplosion ist, lag großes Interesse daran warum man ausgerechnet diesem Ehrenamt nachgeht. Gerade auch aufgrund der Tatsache, dass Einsatzkräfte immer wieder respektlos behandelt werden (was sich im Laufe des Abends leider sogar noch zeigen sollte). Die Antworten waren u.a. weil man anderen Menschen oder auch Tieren in Notsituationen helfen möchte, weil man etwas Gutes tun möchte und weil man die Gemeinschaft in der Mannschaft schätzen und lieben gelernt hat. Gerade das wäre einer der Hauptgründe und etwas sehr Besonderes. Die Feuerwehr wäre wie eine zweite Familie, so die Meinung der Aktiven.

Das Interesse unserer Gäste an unseren Tätigkeiten und auch den Gründen warum man in diesem Ehrenamt tätig ist war wirklich sehr groß. So ebte die Anzahl der Fragen auch nicht ab und wir konnten einiges über vorallem uns, die Feuerwehr und drumherum erzählen und berichten. Beim anschliessenden gemeinsamen Essen, was von unseren Gästen finanziell übernommen wurde, konnten weitere noch offene Fragen und Themen in kleineren Gruppen beantwortet und behandelt werden.

Nachdem alle gestärkt waren wurde noch ein wenig die „Schulbank“ gedrückt. Die offene Frage nach der Fettexplosion musste ja noch geklärt werden. Nach einer kurzen theoretischen Erklärung zu welchem Problem es beim Löschen eines Fettbrandes mit Wasser kommen kann ging es raus, wo bereits alles vorbereitet war. Dort durften alle Teilnehmer dann noch einmal aus sicherer Entfernung beobachten was passiert, wenn man versuchen würde einen Fettbrand mit Wasser zu löschen. Der aufsteigende Feuerball beim Löschversuch war sehr eindrucksvoll und hat noch einmal verdeutlicht, dass man brennendes Fett (oder Öl) nicht mit Wasser löschen darf. Im Idealfall ist „Deckel drauf“ oder ein spezieller Fettbrandlöscher bei einem Fettbrand zu verwenden.

Und dann war da noch die Sache mit dem Respekt gegenüber Einsatzkräften. Nachdem die Vorführung beendet war bemerkten unsere Feuerwehrleute, dass mehrere zwielichtige Gestalten sich an den geparkten Autos zu schaffen machten. Als die Personen daraufhin von den uniformierten Kollegen angesprochen wurden, ob man ihnen helfen könne, wurden die Feuerwehrkollegen beschimpft und deutlich verständlich zu verstehen gegeben, dass man dort unerwünscht ist. Da die Beschimpfungen und Bedrohung in solcher Schärfe gipfelten, durften die zwielichtigen Gestalten dann nach sehr kurzer Zeit den Kollegen der Polizei Auskunft über die Personalien geben. Schade, dass es ausgerechnet an diesem Abend noch so ein Negativbeispiel zum Thema Respekt gegenüber Einsatzkräften geben musste.

Wir bedanken uns auf jeden Fall für den sehr netten Besuch und den interessanten Austausch. Des Weiteren vielen Dank für die finanzielle Übernahme der Verpflegung an dem Abend. Wir hoffen, wir konnten einen interessanten Einblick in die Arbeit der Feuerwehr liefern und viele offene Fragen beantworten.